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Was hat Resilienz mit Nachhaltigkeit zu tun?

Wo beginnt Nachhaltigkeit wenn nicht beim Menschen selbst?

 

Dieser Satz ist für mich total stimmig und leicht verständlich. Mein Mann ist da anderer Meinung. Er empfindet den Bogen, den ich von Resilienz zur Nachhaltigkeit spanne zu groß. Nun gut - dann ist es Zeit für ein "get out of your box"! Hier ist meine Verbindung von Resilienz und Nachhaltigkeit. 

 

Zuerst definiere ich den Begriff Resilienz:

"Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönlich und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklung zu nutzen." (Wikipedia)

 

Der Begriff stammt aus dem englischen "resilience" und bedeutet direkt übersetzt Elastizität, Spannkraft. Er kommt ursprünglich aus der Materialwirtschaft und beschreibt Materialien, die nach einer physischen Belastung und Deformierung wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück kehren. Da wir Menschen sind, genügt es uns nicht einfach nur wieder aufzustehen und genauso weiter zumachen. Wir möchten gemachte Erfahrungen abspeichern, um in der nächsten Krise schneller und effektiver reagieren zu können. Das hat die Menschheit bisher überleben lassen, zumindest bis jetzt.

 

Jeder Mensch ist grundsätzlich resilient! Ups, da gibt es auch andere Meinungen. Ja, die gibt es. Und das ist meine Meinung. Wir alle haben Krisenbewältigungsmodelle von unseren Vorfahren im Speicher. Die haben von Pandemien bis hin zu Kriegen und Klimaextremen schon alles mitgemacht. Und da unser Organismus ein höchst effizienter ist, sind diese Modelle abgespeichert und im Notfall abrufbar. Resiliente Menschen erleben wie du und ich Schicksalsschläge und durchleben Krisen. Sie haben freien Zugriff auf ihre Ressourcen wie z.B. auf Krisenbewältigungsprogramme oder auf die pure Lebensfreude. Freier Zugriff bedeutet, keine Blockaden wie Angst, Wut, Hass, Scham oder Verletztheit verhindern den Zugriff auf ihre innere Stärke. Da wir durch unsere Vorfahren und eigene Erlebnisse nicht nur mit positiven Muster sondern leider auch mit negativen Mustern  geprägt sind, liegt es an uns die obigen Blockaden zu erkennen und zu lösen, um resilient zu sein. Zur Wiederholung nochmals die kurze Definition: "Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönlich und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklung zu nutzen." (Wikipedia)

 

Was hat das nun alles mit Nachhaltigkeit zu tun. Auch hier erst einmal wie wird Nachhaltigkeit laut Wikipedia definiert:

"Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll." 

 

Ok - Schritt für Schritt. "Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung!" Es sind also Prinzipien (Grundsätze) in der Nutzung von Ressourcen hinterlegt. Diese Prinzipien  bewahren die natürliche Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme um die Bedürfnisse dieser Systeme zu befriedigen. Das beteiligte System kann vieles sein: die Erde, die Luft, das Meer, ein Unternehmen #organisationaleresilienz und der Mensch #individuelleresilienz. Die Bedürfnisse, die Handlungsprinzipien (Glaubenssätze) und die Ressourcen sind in jedem System unterschiedlich. Hier trifft der gespannte Bogen von Resilienz auf Nachhaltigkeit. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse. In meinen Resilienzseminaren machen sich die Teilnehmer ihre Bedürfnisse und ihre Werte bewusst. Die Teilnehmer machen sich auch bewusst, welche Handlungsprinzipien, sprich Glaubenssätze sie bei der Nutzung der eigenen Ressourcen unbewusst hinterlegt haben. Falls diese Prinzipien Angst, Wut, Hass und Schmerz auslösen, werden sie erkannt und optimiert. Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, die eigenen Ressourcen zu definieren. Das Bewusstwerden eigener Stärken und Kompetenzen gibt Selbstvertrauen, Selbstwert und Selbstbewusstsein. 

Diese Entwicklung hin zur individuellen Resilienz schlägt wiederum den Bogen zur Nachhaltigkeit und somit schließt sich der Kreis. Ach ja und wer nachhaltig mit sich umgeht, tut das automatisch und aus tiefster Überzeugung auch mit und in anderen Systemen.

 

Also frage ich Euch: Wo beginnt Nachhaltigkeit wenn nicht beim Menschen selbst?

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