Eine gutes Kommunikationskonzept ist in Veränderungsprozessen und Krisenzeiten die Basis für Vertrauen und Sicherheit!
Wir kommunizieren nach Innen und nach Außen. Betrachten wir unsere interne Kommunikation als Mikrokosmos, so dürfen wir feststellen, dass wir 60.000 Gedanken am Tag haben, wovon uns die meisten nicht bewusst sind. Gedanken die aufgrund einer Wahrnehmung durch unsere Sinne einfach entstehen - ganz automatisch. Solange wir uns diese Gedanken nicht bewusst machen, beeinflussen sie unser Gefühl und unser Tun unbewusst. Wir fühlen und handeln und wissen nicht genau warum! Werbung agiert übrigens genau auf dieser unbewussten Ebene. Eine gute Kommunikation ist ein wichtiger der 7 Schritte zum Aufbau der eigenen Resilienz.
Ein Ziel meines Resilienztrainings ist es, uns immer mehr unserer Gedanken bewusst zu machen. Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten der Selbstbestimmung! Wir beginnen Muster und Prägungen zu erkennen. Wir erkennen die Qualität unserer Gedanken - sind sie positiv geprägt oder sind sie negativ geprägt. Wir erkennen, wie wir morgens vor dem Spiegel stehen und uns gedanklich runter machen. "Ich bin zu dick." "Ich habe neue Falten und noch mehr graue Haare." "Ich sehe müde aus." "OMG heute ist bad hair Day!" Ganz vieles davon läuft unbewusst ab. Und mal ehrlich - wie fühle ich mich, wenn ich schon morgens mit solchen Gedanken vor dem Spiegel stehe? Sobald wir diese Gedanken erkennen, haben wir die Möglichkeit sie zu verändern. Von negativ in positiv. Von runtermachend in wertschätzend. Gedanken machen Gefühle! Wozu unsere Gedanken uns befähigen sagt schon alleine der Begriff "mentale Stärke" aus. Also achte auf Deine interne Kommunikation, die aus Deinen Gedanken besteht. Sie lässt Deine Selbstwirksamkeit wachsen! Und so wie Du intern mit Dir kommunizierst, so kommunizierst Du auch im Außen.
Nun kommen wir zur Kommunikation mit den Menschen im Außen. Mit unserem Partner, den Kindern, den Kollegen, dem Vorgesetzten.... Der Kommunikationswissen-schaftler Paul Watzlawick sagte den wunderbaren Satz: "Man kann nicht nicht kommunizieren!" Wir kommunizieren also ständig und andauernd. Verbal und non verbal. Die sichere und kontrollierte Variante ist die verbale Kommunikation. Alles andere, wie Schweigen oder Nichts-Sagen führt zu Spekulationen. Wenn sich ein Unternehmen also in einem Veränderungsprozess begibt, ist ein gutes Kommunikationskonzept exorbitant wichtig für das Gelingen der Veränderung. Die Mitarbeiter mitnehmen und motivieren. Eine Veränderung ist nur möglich, wenn die beteiligten Menschen sie zulassen. Haben die Beteiligten aufgrund mangelnder Kommunikation, jedoch Angst oder fokussieren sich auf Miesmacher und Veränderungsgegner, wird der Prozess nur schleppend voran gehen.
Kommunikation schafft Transparenz und Vertrauen. Die Beteiligten fühlen sich sicher geleitet und gehen durch diese anstrengende Veränderungszeit mit! Und wenn wir ein weiteres Mal ehrlich sind, in besonderen Situationen läuft nie alles zu 100% richtig. Auch hier darf offen kommuniziert werden. Fehler oder Falscheinschätzungen aufgrund mangelnder Erfahrung dürfen eingestanden und offen kommuniziert werden. Dies stärkt das Vertrauen eher mehr, als dass es schadet und es macht vor allem menschlich!
Wobei wir nun beim Makrokosmos in diesem Fall - unserer aktuellen Situation angekommen sind. Wie läuft die Kommunikation in dieser Krisenzeit? Fühlen sich die Menschen sicher geleitet? Haben die Menschen Vertrauen in das Krisenmanagement? Was tun die Menschen, wenn sie das Vertrauen und die Sicherheit verloren haben? Erhöht sich die Gefahr, dass sich verunsicherte Menschen denen anschließen, die vermeintlich mehr Sicherheit und Freiheit bieten? Diese Fragen sollte sich jedes Krisenmanagement stellen um rechtzeitig zu kommunizieren und um Eskalationen und Misserfolgen vorzubeugen.
Hier schließt sich der Kreis und wir kommen zurück zur internen Kommunikation. Wir dürfen uns in dieser Zeit unsere Gedanken besonders bewusst machen. Einfach - um nicht von außen beeinflusst oder gar manipuliert zu werden. Wir haben die Freiheit jeden Gedanken für uns zu überprüfen und zu unserem eigenen Wohl auszurichten. Wir dürfen uns Fragen stellen wie: Welcher meiner Stärken vertraue ich am meisten? Was möchte ich in diesem Prozess für mich verändern? Welches meiner Potentiale leitet mich sicher durch diese Veränderung? Was sind meine ersten Schritte zu dieser Veränderung hin? Welche Optimierungsansätze sehe ich auf meinem Weg?
Die Gedanken sind frei! Lasst uns diese Freiheit für unsere eigene innere Stärke, unsere Resilienz nutzen.
Ein Essay von Susanne Hollmann
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